Ein falsches Wort, und man holt sich eine blutige Nase. Mit Fantasie kontern zwei Jungs 1956 den tristen, von Gewalt und sexuellen Übergriffen geprägten Alltag in einer erzreligiösen Jugendstrafanstalt. Finch und Spacy, der von einer Zukunft als Astronaut und dem Flug zum Mond träumt, erfinden eine höhere Macht und kommunizieren mit dem geheimnisvollen „Schimmern“. Als die Gewalt unter dem sadistischen Anstaltsleiter eskaliert, wagen sie in einer Vollmondnacht die Flucht… Eindringliche Adaption von John O’Keefes autobiografischem Theaterstück, in dem er seine Kindheitserlebnisse verarbeitete. Aus Budgetgründen verarbeitete John O’Keefe seine traumatischen Kindheitserlebnisse in zahlreichen katholischen Heimen im Mittleren Westen auf der Bühne als Einpersonenstück und verkörperte alle Rollen selbst. Er schrieb auch das Drehbuch zum Film.

Drei Paare lassen nicht nur die äußeren Hüllen fallen. Beziehungsdrama von Doris Dörrie nach ihrem Theaterstück „Happy“. Der Lack ist ab. Emilia (Heike Makatsch) und Felix (Benno Fürmann) haben sich schon getrennt. Boris (Jürgen Vogel) will seit Tagen Annette (Alexandra Maria Lara) einen Heiratsantrag machen, aber die ist nur mit Äußerlichkeiten beschäftigt. Und das Vorzeigepaar Dylan (Mehmet Kurtulus) und Charlotte (Nina Hoss) hat sich nichts mehr zu sagen. Vor Jahren waren alle glücklich verliebt, eine verrückte Clique. Jetzt ist das gemeinsame Essen in Dylans Designerhaus eine Qual. Ein Wett-Vorschlag von Emilia mischt die Runde auf: Die Noch-Paare sollen sich nackt und mit verbundenen Augen nur durch Tasten erkennen. Dylan ist der Spaß 10 000 wert… Diesem Mix aus klugen Beobachtungen, süßen Liebesszenen und teils prätentiösen, teils unglaublich treffenden Dialogen sieht man seine Theaterherkunft an. Die tollen Schauspieler machen die gelegentlichen Zähigkeiten aber wett.

Klamotte mit dem Kölner Deppenduo Hilmi Sözer und Tom Gerhardt. Seit „Ballermann 6“ (1997) – dem letzten Abenteuer der beiden Vollprolls – hat Tommie (Gerhardt) seine Pudelmütze gegen eine Polizeikappe getauscht, sonst hat sich nicht viel geändert: Gemeinsam mit Kumpel Mario (Sözer) säuft, kotzt und pöbelt er sich durch Köln, nur diesmal voll legal, ey. Denn die beiden sind durch Zufall zu Streifenpolizisten aufgestiegen – stehen aber schon wieder kurz vorm Rauswurf. Als das Maskottchen des 1. FC Köln verschwindet, wollen die beiden beweisen, was für Superbullen sie sind… Was für ein Vermächtnis: Dies ist der letzte Film, den Bernd Eichinger († 2011) produzierte. Die „Trilogie des Grauens“, wie er die Prollreihe taufte, endet als gewohnt schmerzfreies Fest des schlechten Geschmacks mit Gastauftritten von Komikern wie Matze Knop (als Beckenbauer).

Als die Astronomen Harry (Joshua Ford), Roy (Arjun Singh Panam) und Mike (Tom England) in ihrer mobilen Abhörstation ein definiertes Signal empfangen, ist die Verwirrung groß: Gibt es da draußen außerirdisches Leben? Etwas elegisch, verzichtet aber wohltuend auf Dramatik.

Auf der Suche nach einem allmächtigen Edelstein reist der Polizeikreuzer „Infinity“ im Jahr 3008 quer durch die Galaxie. An Bord verliebt sich Androidin Galaxina (Dorothy Stratten) in Offizier Thor und programmiert sich zur perfekten Frau um. Verulkung von „2001: Odyssee im Weltraum“, „Star Wars“, „Star Trek“ und „Alien“ und der vorletzte Film des ermordeten Playmates Stratten.

Seelenklempnerin Corinna Harfouch verguckt sich in Teufel Til Schweiger. Cora Dulz (Corinna Harfouch) langweilt sich: Gemahl Robert (Thomas Heinze) verweigert mit dem Verweis auf seine Herzprobleme den Beischlaf, und auch sonst gibt’s in ihrem Leben wenig Ekstase. Kein Wunder, dass sich die sehr scheue Psychologin in den mysteriösen Stanislaus (Til Schweiger) verliebt. Der Charmeur, der behauptet der Teufel zu sein, liegt auf Coras Couch, weil er seine Beziehung zur längst verstorbenen Operndiva Maria Callas klären möchte. Und tatsächlich mehren sich die Zeichen, dass an seiner Story was dran ist… Produzent Bernd Eichinger („Der Name der Rose“) wagte mit seiner zweiten Regiearbeit einen tiefen Blick in die menschlichen Abgründe. Dank ihm wurde aus dem Roman von Helmut Krausser („Fette Welt“) eine gefühlvoll-ironische Liebesgeschichte.

Als Inuit-Sanitäterin Melina (Marika Sila) im verunglückten Gefangenentransporter zu sich kommt, ist da außer ihr nur ein Killer mit Hannibal-Lecter-Charme. Schnell tauchen andere Überlebende auf — und unheimliche Gestalten… Sila und die Effekte überzeugen, dafür nerven Unstimmigkeiten.

Im Inselknast St. Leonards warten Häftlinge auf die Vollstreckung des Todesurteils. Stellen sie sich jedoch wie Stone (Jess Chanliau) als medizinische Versuchskaninchen zur Verfügung, wird daraus lebenslänglich. Ob der Entschluss gut war? Die Experimente verwandeln die Probanden nämlich in Zombies.

…wagt einmal im Leben etwas Tollkühnes, schon nimmt ihn das Schicksal in die Mangel: Grotesk-Krimi in Noir-Tradition der Coen-Brüder. Unauffälliger als Ed Crane (Billy Bob Thornton) kann man kaum durchs Leben schlurfen: Er redet kaum, raucht viel, arbeitet im Frisiersalon seines Schwagers, führt eine scheintote Ehe mit Doris (Frances McDormand). Licht am Ende des Tunnels sieht er, als ihm ein Kunde die Beteiligung an einem „todsicheren“ Geschäft anbietet. Dafür braucht Ed Geld – so schreibt er einen anonymen Erpresserbrief an Big Dave (James Gandolfini), den Lover seiner Frau… Prompt schlägt das Schicksal mit perfidem Einfallsreichtum auf Crane ein: Bald geht’s um Mord, und nichts verläuft mehr, wie man es erwartet. So muss es sein in einem Film noir, dem die detailverliebten Coen-Brüder in jeder Hinsicht den perfekten 40er-Jahre-Look geben. Dazu wurde u. a. das ursprünglich in Farbe gedrehte Material mit einem speziellen Verfahren auf Schwarz-Weiß umkopiert.

Romanze nach Cecelia Aherns Bestseller um still verliebte Freunde. Rosie (Lily Collins) und Alex (Sam Claflin) waren bereits als Kinder beste Freunde. Schon deshalb wird aus ihnen kein Paar, oder? Dabei sind sie füreinander bestimmt. Als Alex zum Studium nach Boston geht, trennen sich ihre Wege. Danach vergeigen sie so ziemlich jede Chance, doch zusammenzukommen… „Weiter von 'Harry und Sally' entfernt als von Rosamunde Pilcher“, urteilte ein Kritiker. Regisseur Ditter („How to Be Single“) hat zwar ein gutes, frisches Timing, aber es gelingt ihm kaum, den Figuren emotionale Tiefe zu verleihen, was wohl an der seichten Vorlage liegt. Den bis zum Kitschfinale vorhersehbaren romantischen Irrungen und Wirrungen folgt man wegen Collins’ Charme dennoch gern. Ob aus den beiden ein Paar wird, bleibt uns eher schnuppe.

Horror, gebraut von SYFY höchstselbst. Halloween in einer Kleinstadt: Als Mutprobe wagen sich Teenager (Emily Bader, Darren Mann u. a.) in ein leer stehendes, angeblich verfluchtes Haus. Hat hier wirklich einst eine böse Hexe gehaust?Aber hallo: Bald merken die Kids, dass in der Bruchbude eigene physikalische Gesetze gelten und sie nicht entkommen können! Die Hexe quält die Teens zum Vergnügen… Eine bräsige Quälerei ist leider auch das Filmchen.

Ein Autounfall zwingt Matt (Scott Vickers, auch Regie) und seine hochschwangere Frau Rachel (Charlie Blackwood) zum Zwischenstopp auf dem einsamen Gehöft der Fairbairns. Dort wird es rasch ungemütlich für das Paar… In nur zwölf Tagen auf einer schottischen Farm abgedrehter Indiestreifen.

Romanze nach Cecelia Aherns Bestseller um still verliebte Freunde. Rosie (Lily Collins) und Alex (Sam Claflin) waren bereits als Kinder beste Freunde. Schon deshalb wird aus ihnen kein Paar, oder? Dabei sind sie füreinander bestimmt. Als Alex zum Studium nach Boston geht, trennen sich ihre Wege. Danach vergeigen sie so ziemlich jede Chance, doch zusammenzukommen… „Weiter von 'Harry und Sally' entfernt als von Rosamunde Pilcher“, urteilte ein Kritiker. Regisseur Ditter („How to Be Single“) hat zwar ein gutes, frisches Timing, aber es gelingt ihm kaum, den Figuren emotionale Tiefe zu verleihen, was wohl an der seichten Vorlage liegt. Den bis zum Kitschfinale vorhersehbaren romantischen Irrungen und Wirrungen folgt man wegen Collins’ Charme dennoch gern. Ob aus den beiden ein Paar wird, bleibt uns eher schnuppe.

Ein rachedurstiger Profikiller jagt Agentin Michelle Yeoh. An Bord eines Fluges von Tokio nach Hongkong vereiteln Agentin Michelle (Michelle Yeoh), Anti-Terror-Spezialist Yamamoto und Flugsicherheitsoffizier Michael (Michaek Wong) die Befreiung eines Killers. Sie töten ihn und einen weiteren Gangster. Das Team wird euphorisch gefeiert. Nur einer freut sich nicht, als das TV die frischgebackenen Helden zeigt: Söldner und Profikiller Joe. Er schwört, den Tod seiner Kumpels zu rächen. Weder Michelle noch Yamamoto oder Michael ahnen etwas von der drohenden Gefahr. Ein blutiges Drama nimmt seinen Lauf… „Hongkong Cop“ bzw. „Royal Warriors“ (Alternativtitel) bietet perfekte Kampfakrobatik, exzellent geschnitten. Hongkong-Star Michelle Yeoh gilt als weibliches Gegenstück zu Stuntmeister Jackie Chan. Sie feierte damals weltweit Triumphe in Ang Lees Filmepos „Tiger & Dragon“.

Als Fran (Marianne Morris) und ihre Geliebte Miriam (Anulka Dziubinska) ermordet werden, erstehen sie als Vampirinnen wieder auf. Fortan locken sie lüsterne Männer in ihr Haus, um sich an ihrem Blut zu laben. Dann spioniert eine Camperin herum… Spanisch-britisches Pendant zum frankophonem Erotikhorror der 70er: brutaler und weniger poetisch verhuscht, aber ebenso schick inszeniert.

Axel Stein („Hausmeister Krause“) versucht sich erstmals als Regisseur. In seinem Found-Footage-Grusler wollen die Touristen Ann und Gero mit ein paar neuen Bekannten (u. a. Sonja Gerhardt) in einer Waldhütte Party machen. Doch nach einer Geisterbeschwörung geht’s ans Eingemachte.

Verschroben, lakonisch, unaufgeregt und very British: Ein Underdog trägt seine Schwermut wie ein Pfund vor sich her. "Manchmal wünsche ich mir, ein Filmteam würde jeden meiner Schritte begleiten." Wie würde die Welt wohl auf Oliver Tates Suizid reagieren? Mahnwachen und Blumenmeer im Schulhof? Betroffenheits-Statement im TV? Pubertät ist hart, besonders, wenn man wie Oliver das beliebteste Spottopfer der Schule ist. Der Fünfzehnjährige hält sich für einen ganz Großen, einen genialen, von der Welt unverstandenen Denker. Auch Mitschülerin Jordana, die Frau seiner Träume, ist zunächst nicht wirklich interessiert, lässt sich aber dann doch auf ihn ein. Ab da verfolgt Oliver nur noch zwei Dinge: Sex mit Jordana und die bröckelnde Ehe seiner Eltern kitten — der durchgeknallte Nachbar Graham hat ein Auge auf seine Mutter geworfen, und Vater Lloyd sieht tatenlos zu… Zwei Pilzköpfe in Dufflecoats auf einem herrlich abgedrehten Retro-Trip. Das skurrile, detailverliebte Regiedebüt des britischen Stand-up-Komikers und Schauspielers Richard Ayoade („The IT-Crowd“, „The Watch — Nachbarn der 3. Art“) erinnert an „Harold und Maude“ und „Die Royal Tenenbaums“ und mauserte sich rund um die Welt zum Festivalliebling. Der rabenschwarze Spaß nach Joe Dunthornes Roman steckt voller hübscher Einfälle und schwankt souverän zwischen Melancholie und Witz. Mit starken Settings, die Tristesse und Fatalismus unterstreichen, präzisem Blick auf einen kuriosen Figurenkosmos und stimmungsvoll unterlegt mit den Songs von Arctic-Monkeys-Frontman Alex Turner beweist Richard Ayoade in jeder Hinsicht Fingerspitzengefühl.

Eine französische Austauschschülerin mischt eine US-Schule auf. Highschool-Komödie mit Piper Perabo („Coyote Ugly“). Die blonde Starla (Jane McGregor) genießt das Leben: Das selbstverliebte Girl ist Chef-Cheerleaderin der texanischen Splendona High, ihr Freund der Star der Footballmannschaft. Die Zukunft? Natürlich wird sie im TV moderieren! Aber dann nimmt ihre Familie die Austauschschülerin Geneviève (Piper Perabo) aus Paris bei sich auf. Auf den ersten Blick ein scheues Reh, eine unscheinbare, graue Maus auf den zweiten Blick ein intrigantes Aas. Bevor sich Starla versieht, hat Geneviève sie in der Schule eiskalt ausgebootet. Doch die entthronte Königin schmiedet einen Racheplan… Eine streckenweise anstrengend tumbe Schülerklamotte, die in der zweiten Hälfte doch noch Fahrt bekommt. Wären die Gags nur bissiger und die Franzosen-Klischees nicht ganz so abgedroschen! Immerhin: MTV-Göre Jane McGregor spielt die Schul-Barbie kongenial.

Ben Affleck strauchelt als gestresster Yuppie auf dem Selbstfindungstrip. Hollywood-Agent Jack Giamoro (Ben Affleck) steckt in der Midlifecrisis: Die Kunden laufen ihm davon, und seine Model-Frau Nina (Rebecca Romijn, „X-Men 3“) betrügt ihn. Einzig der regelmäßige Besuch eines „Tagebuch-Seminars“ eröffnet ihm neue Perspektiven: Das Aufschreiben der Gedanken hilft ihm dabei, sich seinen Gefühlen, seiner Vergangenheit und seinem Job zu stellen. Doch dann wird Jacks Kladde gestohlen – inklusive aller intimen Geheimnisse seiner Kollegen und der Firma – und landet bei einem Skandalreporter… Mit prominenten Co-Stars wie John Cleese, Bai Ling und Gina Gershon besetzt, inszenierte Mike Binder („An deiner Schulter“) ein lockeres, wenn auch etwas unausgegorenes Porträt der Traumfabrik. Seine melancholischen, durchaus zutreffenden Reflexionen über Macht und Erfolg werden durch Klamauk und Overacting konterkariert.

Vampirhorror mit Nina Hoss und Karoline Herfurth. Vier Blutsaugerinnen färben die Nächte in Berlin tiefrot. Sie sind die Letzten ihrer Art: Durch einen Biss von Vampirin Louise (Nina Hoss) wird die Rumtreiberin Lena (Karoline Herfurth) selbst zur Untoten. Zu viert (mit Jennifer Ulrich, Anna Fischer) ziehen die Draculetten koksend, mordend, konsumierend durchs nächtliche Berlin. Doch Lena bekommt Skrupel. Außerdem hat sie sich verliebt – in Polizist Tom (Max Riemelt)… Schon seit den 90er-Jahren verfolgte Regisseur Dennis Gansel („Mädchen, Mädchen“, „Die Welle“) die Idee, einen modernen Vampirfilm zu drehen. Mit digitalen Tricks, ausgefallenen Berliner Drehorten und großem Stilwillen schuf er einen rasanten, unterhaltsamen Genrefilm – bei dem Story und Charakterzeichnung allerdings zu kurz kommen.

Auf Hochzeitsreise stranden John und Sara (Tatjana Marjanovic) wegen einer weltweiten Pandemie in einem leeren Hotel im Hollywood. Der Lockdown schlägt den beiden zunehmend auf die Psyche, und sie beginnen seltsame Dinge zu sehen. Bald ist die Pandemie ihr geringstes Problem.

Mysteriöse Ereignisse in einem Nonnenkloster: Als an der offenbar von einem Dämon besessenen Schwester Agnes ein Exorzismus durchgeführt werden soll, stürzt das ihre Freundin Mary (Molly C. Quinn) in eine tiefe Glaubenskrise. Quinn spielte in 173 Folgen der Krimiserie „Castle“ Alexis Castle.

Western, den Monte Hellman und Jack Nicholson 1965 billig für Roger Corman herunterkurbelten. Ex-Kopfgeldjäger Willet (Warren Oates) will mit dem naiven Coley seinen verschwundenen Bruder suchen. Als eine mysteriöse Frau (Millie Perkins) und der Revolverheld Billy (Jack Nicholson) zu ihnen stoßen, gibt’s Ärger: Ihr gemeinsamer Ritt durch die Wüste endet tödlich … Der spröde, existenzialistische „Antiwestern“ war ein Festivalhit, fand aber keinen Verleih. Er wurde in sechs Wochen zeitgleich mit „Ritt im Wirbelwind“ für 150.000 Dollar abgedreht. Auf die ersten zehn Seiten des Skripts verzichtete Hellman übrigens ersatzlos.

Ringo Lam schickt seinen Lieblingsmimen Chow Yun-Fat erneut als aufrechten Häftling Ching in eine korrupte Gefängnisanstalt. Vier Jahren nach Teil 1 sitzt Chung (Chow Yun Fat) wieder im Gefängnis. Weil er ständig versucht, mit allen klarzukommen, gerät er zwischen die Fronten von Banden aus Rotchina und Hongkong. Und weil er niemanden verpfeift, hat es auch der sadistische Oberaufseher Zau (Elvis Tsui) auf ihn abgesehen.

Moritz Bleibtreu und Christian Ulmen suchen den Sinn der Liebe – jeder auf seine Art… Psychodrama von Oskar Roehler. Sex möchte der schüchterne Molekularbiologe Michael (Christian Ulmen) am liebsten durch Klontechnik ersetzen. Halbbruder Bruno (Silberner Bär für Moritz Bleibtreu) hingegen ist ein vereinsamter Lustmolch, der verzweifelt in Selbstfindungscamps wildert. Als Michael seine Jugendliebe Annabelle (Franka Potente) wiedersieht, und Bruno endlich eine Gleichgesinnte (Martina Gedeck) findet, scheint doch noch alles gut zu werden… Regisseur Oskar Roehler („Agnes und seine Brüder“) interpretiert Michel Houellebecqs bösen Roman als hippie-bunte Farce mit depressivem Kern und etwas verrätselter Attitüde: ein Werk für Feuilletonkritiker. Trotzdem wurde der Film mit 800.000 Kinobesuchern 2006 ein Achtungserfolg.

Drama um ethische Werte. Nachdem der steinreiche Industrielle Red (James Garner) gestorben ist, darf Schnöselenkel Jason (Drew Fuller) sein Erbe nur antreten, wenn er ein paar Prüfungen besteht. Und die haben mit Dingen zu tun, die Jason völlig fremd sind: Arbeit, Mitgefühl, Freundschaft… Solider Tränendrücker mit christlicher Botschaft und guten Darstellern. Klasse: Abigail Breslin aus „Little Miss Sunshine“.

Der untalentierte Nachwuchsmagier Max (Til Schweiger), sein Freund Hugo (Fabrizio Bentivoglio) und die hübsche Kellnerin Lydia (Claire Forlani) reisen gemeinsam mit dem Profi-Zauberer Milo (Alan Arkin) nach Las Vegas, um dort endlich erfolgreich zu werden. Eine Komödie wie ein Fiebertraum! Was hier mal hätte witzig sein sollen, lässt sich bloß erahnen. Null Timing, null Tempo — ein wirklich bizarrer Totalausfall.

Jan Josef Liefers lässt sich mit dem Teufel ein, um seine Liebste zurückzugewinnen. Fantasykomödie mit vielen prominenten Gästen. Zerwürfnis beim 10-Jahres-Klassentreffen: Jennifer findet ihren Ex-Mitschüler Ralf Bauer (ja der!) geiler als Freund Faust! Ein Jahr später ist Faust ein Wrack, doch ein Bernhardiner rettet ihn und outet sich als Mephisto (Armin Rohde). Man kommt ins Geschäft: Damit Jennifer ihn wieder heiß findet, soll Faust selbst zum Promi werden, indem er sich mit Promis umgibt. Mephisto schlüpft in die jeweiligen Rollen, erlebt dann aber sein schwules Coming-out: In Faust verliebt, hat er für ihn manch teuflische Täuschung parat… Gute Grundidee, tolle Überraschungen! Die grobe Klamotten-Machart vermindert aber den Spaß. Und die „Musik“ ist nur nerviges Geklimper und Gefiepe.

Sean ist 18, und weil seine Familie nicht reich ist, arbeitet er neben der Schule in einer Tankstelle, um sich den Traum vom ersten Auto zu erfüllen. Er schwärmt für seine Mitschülerin Melissa und wird vom Sport-Ass der Schule gnadenlos gemobbt. Als eine Kundin von Sean, die regelmäßig ein Lotterie-Los kauft, glaubt, sie hätte mal wieder nichts gewonnen, stellt Sean fest, dass das Los in seinem Mülleimer den Hauptgewinn bekommen hat. Kurzentschlossen behält Sean das Los und versucht, den Millionengewinn zu kassieren. Doch damit geht für ihn ein wilder Ritt los – zwischen Heimlichkeit, schlechtem Gewissen und der Aussicht auf das große Geld, gerät Sean in immer größere Schwierigkeiten. Und diese zu lösen scheint kaum noch möglich. Wie kommt Sean nun aus der verrückten Situation wieder raus?

Zwei Filmstudenten geben ihr Debüt mit einem Porno. Die ehrgeizigen Londoner Filmstudenten Joe (Tom Riley) und Baggy (Tom Burke) wollen endlich eigene Filme drehen – etwas Künstlerisches, versteht sich. Doch Geldgeber finden sich nur in der Pornobranche, denn immerhin ist es Nachwuchsregisseur Baggy gelungen, den berühmten Hardcore-Star Candy Fiveways (Carmen Electra) für sein Drehbuch „Liebessturm“ zu gewinnen. Gedreht wird im elterlichen Wohnzimmer… Kein Schmuddelfilm, sondern eine smarte Satire mit Haut und Herz auf den versnobten akademischen Filmbetrieb und das ruppige Hardcore-Geschäft.

Apple (Nadja Uhl) hat ein Talent dafür, sich mit den falschen Männern einzulassen. Trost findet sie bei Dr. Freud, ihrem gehbehinderten Mops. Der braucht dringend eine neue Hüfte – eine OP, die Apples Mutter Ingrid (Hannelore Elsner) bereits hinter sich hat. Die ehemalige Hippiekönigin verbringt gerade einen All-inclusive-Urlaub in Torremolinos, wo sie vor 30 Jahren eine folgenreiche Affäre hatte. Der Hippiestrand existiert nicht mehr, doch als Ingrid im Hotel auf die transsexuelle Fußpflegerin und Playbacksängerin Tina/Tim (Hinnerk Schönemann) trifft, kehrt die Vergangenheit zurück… Doris Dörrie mutet den Figuren – und ihren Darstellern – einiges zu, aber ihr fast dadaistischer Film ist nicht nur schrill und grotesk, er hat auch ein großes Herz. Alles inklusive.

Freundschaft in Gefahr! Diesmal ist nicht (nur) die Frau schuld. Komödie mit Mario Barth. Als sie Knirpse waren, haben sich Gerüstbauer Hotte (Dieter Tappert) und der grottenschlechte Bühnenkomiker Paul (Mario Barth) „Freundschaft für immer“ geschworen. Noch immer wohnen sie im selben Haus. Paul bei seinem alten Vater Rudi, Hotte mit seiner zänkischen Freundin Susi (Anja Kling). Beim Lauschen an deren Tür schnappt Paul Dinge auf, die er bei seinem nächsten Auftritt zum Besten gibt – und hat plötzlich die Lacher auf seiner Seite. Dummerweise bekommt nicht nur die rachsüchtige Susi Wind davon – auch Pauls Männerfreundschaft gerät in Gefahr… Der Film lässt in einigen Szenen das Potenzial zur Tragikomödie durchblitzen, verlässt sich aber dann doch lieber auf altbekannte Derbheiten. Die Schmunzelgrenze kann man damit kaum überschreiten. Nur als Paul (kurz) auf die Bühne darf, ist er so, wie die Fans Mario Barth mögen.

Eine Reifenpanne im Nirgendwo, und das einzige Haus weit und breit gehört einem religiösen Spinner. Als Fisher, Randy und Luke bei Harold (Bruce Davison) und seiner Familie klingeln, ahnen sie nicht, was sie erwartet. Der ist entschlossen, sie zu gläubigen Christen zu formen.

Drama trifft Horror in Liam Gavins Spielfilmdebüt. Sophia (Catherine Walker) mietet ein Haus im ländlichen Wales und igelt sich darin mit dem Okkultisten Joseph Solomon (Steve Oram) ein. Mit kabbalistischen Ritualen will sie Kontakt zum kleinen Sohn aufnehmen, der ermordet wurde. Doch Joseph, nur scheinbar ein netter Schluffi, enthüllt dunkle Seiten. Und Sophia verbirgt ebenfalls etwas… Das Regiedebüt von Liam Gavin lebt von atmosphärischen Bildern und braucht keine groben Schocks, das Grauen entsteht im Kopf. Bemerkenswert sind die Musik und das Sounddesign: Die kleine Indie-Horrorperle schaut man am besten mit guten Kopfhörern.

Erst geht’s nur ums Comeback, dann ums nackte Überleben. Spuckende Zombies attackieren die Mädels von Pussycake (Anahí Politi, Aldana Ruberto, Macarena Suárez, Sofia Rossi) und ihre Managerin… Von Pablo Parés stammen auch „Plaga Zombie“ und „Daemonium: Underground Soldiers“.

Jet Li bittet zum Kampf. Martial-Arts-Drama von Zhang Yimou („House of Flying Daggers“). China vor 2000 Jahren: Sieben Königreiche ringen um die Vorherrschaft. König Qin ist entschlossen, das Reich zu einen und erster Kaiser zu werden. Doch jahrelang trachten ihm drei Attentäter nach dem Leben: Weiter Himmel (Donnie Yen), Fliegender Schnee (Maggie Cheung) und Zerbrochenes Schwert (Tony Leung). Da erreicht ein namenloser Kämpfer (Jet Li) den Hof und berichtet dem König, wie er die Attentäter besiegte. In Rückblenden wird seine Geschichte erzählt, die allerdings einige überraschende Wendungen zu bieten hat… Die großartig choreografierten Schwertkämpfe erinnern an „Tiger & Dragon“. Zhang Yimous Drama besticht aber durch eine ganz eigene farbenprächtig-poetische Bildästhetik (fotografiert von Wong Kar-wais Stammkameramann Christopher Doyle, „2046“). „Hero“ war 2003 als Bester ausländischer Film für den Oscar nominiert.

China zur Ming-Dynastie: Der sterbende Abt eines Klosters sucht einen Nachfolger. Als Berater lädt er Kaufmann Wen (Yueh Sun), General Wang und den Gelehrten Wu zu sich ein. Doch seine Gäste verfolgen dort eigene Pläne… King Hu („Ein Hauch von Zen“), Meister des Wuxia-Kinos, überzeugt mit wunderschönen Bildern und einer spannenden Story um Gier und Intrigen.

Fliegende Messer, leichtfüßige Kämpfer, leidenschaftliche Küsse… Zhang Yimous Martial-Arts-Drama zieht alle Register großen Kinogenusses. China im Jahr 859: Die kaiserlichen Offiziere Leo (Andy Lau) und Jin (Takeshi Kaneshiro) haben zehn Tage Zeit, um die Rebellen vom „Haus der fliegenden Messer“ aufzuspüren. Die beiden greifen zu einer List: Leo verhaftet die blinde Tänzerin Mei (Zhang Ziyi, „Die Geisha“), vermutlich die Tochter des Anführers. In der Nacht befreit Jin die kampfgewandte Schönheit in der Hoffnung, dass sie ihn zum Versteck der Aufständischen führen wird… Ein prächtig stilisiertes Drama, besetzt mit wunderbaren Schauspielern. Der chinesische Regisseur Zhang Yimou („Hero“) glänzt mit fantastischen Actionszenen und einer kunstreichen Farbdramaturgie. Gleichzeitig erzählt er sehr feinnervig von Verrat, Täuschung, Liebe und Selbstaufopferung.

Albanien macht sich schick für seinen EU-Beitritt, und da passt Organisierte Kriminalität nicht ins Bild. Eine Sondereinheit unter dem Ex-Undercover-Ermittler Rei (Australo-Grieche Louis Mandylor) soll in der Hauptstadt Tirana mal aufräumen. Doch die Mafia beschäftigt offenbar einen Maulwurf.

Verkleidet als Monster Force Zero wollen A.I. (Adam Singer) und Co. ihren gleichnamigen Comic bei einer Messe verkaufen. Dort wecken sie das Interesse von Außerirdischen, die die Cosplayer mit echten Superkräften ausstatten und sie im Kampf um das Multiversum einsetzen… Dilletantisch gespielt.

Die hochschwangere Beth (Tabrett Bethell, mit Freya Stafford) wird auf dem Weg zu ihren Eltern aus ihrem Motelzimmer entführt. Wenig später erwacht sie in einer Lagerhalle, und ihr Baby ist weg — und Beth ist nicht das einzige Opfer… Rabbitts’ Spielfilmdebüt lief auch unter dem Titel „Saw Killing“.

…und warum man Sachbücher lieber doch nicht verfilmen sollte, zeigt die Beziehungskomödie nach dem Bestseller. Männer sind Jäger, Frauen sind Sammlerinnen, das ist seit der Steinzeit so geblieben. Deshalb reden, leben und lieben Jan (Benno Fürmann), Katrin (Jessica Schwarz) und andere Paare immer wieder aneinander vorbei. Leander Haußmann („NVA“) hat aus den pseudowissenschaftlichen Thesen von Allan und Barbara Pease eine Nummernrevue gemacht: Slapstick, mit dem Faustkeil geformt, Klischees in der Endlosschleife, und damit es der Letzte begreift, werden die Akteure auch mal ins Neandertalerkostüm gesteckt. Das Originellste an dieser „Persiflage auf die Aufklärungsfilme der 60er“ ist der Abspann – der kommt aber gefühlte 94 Minuten zu spät.

In dieser Klamotte werden die Geschlechterrollen auf den Kopf gestellt. Der französische Autorenfilmer Riad Sattouf gehört als Comiczeichner zur Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ und weilte während der Pariser Terroranschläge nicht in der Redaktion. Seine zweite Regiearbeit nach „Jungs bleiben Jungs“ spielt in der fiktiven Volksrepublik Bubunne, in der die Männer Burkas tragen und die Frauen das Zepter führen. In dieser Kreuzung aus Nordkorea und einem islamischen Staat lebt der arglose Jacky (Vincent Lacoste), der sich heillos in die zukünftige Diktatorin Bubunne XVII. (Charlotte Gainsbourg) verliebt. Eine reizvolle satirische Idee, aus der sich viel hätte machen lassen, aber Sattoufs Totalitarismuskritik kommt über alberne Gags auf Kleinkindniveau leider nicht hinaus. Durch die deutsche Synchronisation wird die Latte sogar noch tiefer gelegt. Die Männer müssen sich als „große Dödel“ um die Gunst der Herrscherin bewerben, zum Hochzeitsball wird in den „Palast des großen Schleimers“ geladen, statt Feministen gibt es „Männinisten“, und „Lesberei“ ist streng verboten. Das deutsche Presseheft bemüht sich, den hirnlosen Quatsch in die Nähe von Monty Python zu rücken. Was noch der beste Witz an dieser verunglückten Komödie ist.

Sol träumt von der großen Liebe. Die HIV-positive Sol (Ana de Armas) sucht per Zeitungs-Annonce einen ebenfalls infizierten Partner. So verliebt sie sich in Dani (Martiño Rivas). Doch der verschweigt ihr etwas… Kurz vor ihrem US-Debüt „Knock Knock“ drehte Kubanerin Ana de Armas diese leider sehr seifige Problemromanze.

Ein DJ landet in der Nervenklinik. Die letzte kleine, bunte Pille war wohl schlecht: Als Elektro-DJ Ickarus (Paul Kalkbrenner) nackt über das Frühstücksbüfett eines Hotels herfällt, landet er in der Psychiatrie. Unter Obhut der resoluten Klinikchefin (Corinna Harfouch) muss er ein paar Gänge runterschalten. Aber am Laptop schraubt er weiter an seinem neuen Album und ist überzeugt: „Das wird der Hammer!“ Der Berliner DJ Kalkbrenner sollte eigentlich nur als Berater fungieren, übernahm dann aber die Hauptrolle und lieferte den Soundtrack. Ergebnis: Ein fiktives Musikerporträt aus dem Berlin, das authentischer wirkt als manches Biopic.

„Mehr Follower, oder du stirbst!“ Der fanatische Charles hat Influencerin Kelly (Marie Luciani-Grimaldi) in seiner Gewalt. Nur wenn sie eine festgelegte Anzahl von Likes erreicht, kommt sie eine Runde weiter. Kelly muss Fans generieren — um jeden Preis. Und sie ist nicht die Einzige.

Im Wald wird der entstellte Körper eines vermissten Jägers gefunden. Polizist Connor (Peyton Hillis) vermutet einen Wolfsangriff und bittet Expertin Maggie um Hilfe. Der fallen merkwürdige Dinge auf. Ab geht es für beide in den Wald. Die Jagd ist eröffnet. Bald kommt ein unheimliches Monster ans Tageslicht.

Diebe flüchten bei ihrem letzten Raubzug in ein von Geistern bewohntes Schloss. Erst läuft beim Raubüberfall alles schief, dann bleibt auch noch das Auto liegen. Die fünf Diebe flüchten schnell in ein altes Schloss. Das steht aber nicht so leer, wie es aussah: Es wird von Geistern bewohnt. Und die haben mit dem unverhofften Besuch einiges vor.

Nach einem Diamantenraub lässt Bruno nicht nur die Hochzeit mit der Tochter des Clan-Oberhaupts platzen, er reißt sich auch die Beute unter den Nagel. Von seinen Komplizen gejagt, landet Bruno auf dem Landgut von Don Simòn. Dort steht ein Schlachtfest der ganz besonderen Art bevor.

Das Paar Marlene und Imre reist mit drei Freundinnen durch Transsylvanien. Als ihre Kutsche eine Panne hat, finden sie Unterschlupf in einem alten Sanatorium. Des Nachts wandelt dort eine bleiche Gestalt (Paul Naschy) durch die Gänge — und dann ist eine der Freundinnen spurlos verschwunden.

Eine rote Kutsche fährt nachts durch die Straßen Barcelonas und sammelt Kinder ein, flüstert man sich hinter vorgehaltener Hand zu. Tatsächlich verschwinden 1912 immer mehr Kinder, zuletzt traf es die kleine Teresita. Man verhaftet Enriqueta und beschimpft sie als Hexe und Vampirin. Auf der Suche nach der Wahrheit taucht der albtraumgeplagte Reporter Sebastià tief in die finsteren Geheimnisse der Stadt ein. In einem Bordell werden Kinder angeboten. Harte Kontraste in Schwarz-Weiß, dazu gezielt eingesetztes Rot: Regisseur Lluís Danés vertraut auf die Kraft der Bilder und schuf ein pompöses Historienepos mit Horroranleihen.

Der exzentrische Millionär und leidenschaftliche Jäger Tom Newcliffe hat ein paar Freunde auf seinem abgelegenes Anwesen eingeladen. Dort bekundet er, dass einer der Freunde ein Werwolf ist, den er in den kommenden 3 Vollmondnächten jagen will. Jeder der Gäste hat eine dubiose Vergangenheit. Dr. Christopher Lundgren wurde als führender Experte für Werwölfe geladen. Die Meisten halten Tom für verrückt, doch in der ersten Nacht wird ein Opfer mit durchgebissener Kehle gefunden. In der zweiten Nacht schlägt die Bestie gleich zweimal zu und wird fast gestellt.

Frikke (Spencer Bogaert) entdeckt auf einem USB-Stick ein Computerspiel. Die Mission: ein Mädchen namens Nola retten. Dann die Überraschung: Nola gibt es wirklich. Sie liegt im Koma! Es entspinnt sich eine rasante Schnitzeljagd, in der es letztlich darum geht, den sadistischen Schöpfer des Spiels zu finden.

Komödie über Fantasien spätpubertierender Spieletester. Produzent: Adam Sandler. Spieletester Alex (Allen Covert, auch Co-Autor) fliegt wegen Mietschulden raus. Beim infantilen Kollegen Jeff, der noch im Kinderzimmer wohnt, findet er Unterschlupf – bis Alex von Jeffs Mutter beim Onanieren erwischt wird. Das spricht sich rum in der Firma. Alex bleibt jetzt nur noch, in die Dreier-WG seiner Oma zu ziehen. Vor den Kollegen prahlt Alex, er wohne bei drei Nymphomaninnen. Jeff kapiert den Schwindel nicht wirklich: „Dir vor meiner Mom einen abzuschütteln, ist heftig, aber deine Großmutter und ihre alten Freundinnen flachzulegen, das ist echt ganz großes Kino!“ Für eine Teenie-Klamotte sind die Figuren zu alt, so wirken die flachen Späße und Kiffereien noch überflüssiger. Stärken hat der Film in seinen satirischen Momenten – vor allem, wenn er sich in die Berufswelt der Spieleentwickler begibt und herrlich gestörte Charaktere entdeckt.

Filmproduzent Scott wurde vor 12 Jahren von seiner Frau geschieden. Und fast genauso lange hat er sich auch nicht mehr um seine Tochter Gabby gekümmert. Als ihn nun seine Ex-Frau anruft, teilt sie ihm nicht nur mit, dass sie im Krankenhaus liegt, sondern auch, dass Scott seine Tochter zur Universität bringen muss, wo Gabby demnächst mit dem Studium beginnt.Scott kann dem nicht ausweichen und übernimmt die Fahrt von der amerikanischen West- zur Ostküste. Und dabei stellt er fest, dass er eine kluge und gewitzte Tochter hat, die ihn massiv herausfordert. Die tagelange Fahrt wird so zu einem Abenteuer, bei dem sich Vater und Tochter endlich wieder näherkommen.

Starbesetzte Familiensaga nach dem Bestseller von Isabel Allende. Der Minenarbeiter Trueba (Jeremy Irons) bringt es im Chile der späten 20er zum Gutsbesitzer. Der Despot vergewaltigt Bäuerinnen und prügelt seine zweite Frau Clara (Meryl Streep), die in ihrer Schwägerin (Glenn Close) eine Freundin findet. Als Tochter Blanca (Winona Ryder) sich in den politisch engagierten Pedro (Antonio Banderas) verliebt, jagt ihr zum Senator avancierter Vater den Arbeiter fort. 1971 gelangt in Chile eine rechte Junta an die Macht, woraufhin Blanca verhaftet wird. Auf einmal erwacht Truebas Gewissen… 25 Millionen Dollar ließ sich Produzent Bernd Eichinger („Der Name der Rose“) diese Verfilmung des Isabel-Allende-Bestsellers kosten. Die Starbesetzung sicherte der Melange aus Politdrama und Familienepos den Erfolg an den Kinokassen. Regie führte Oscar-Gewinner Bille August („Pelle, der Eroberer“).

Anders als die meisten Menschen ist Sara bereit, Gott beim Wort zu nehmen. Als sie von einem Pastor hört, dass der Glaube buchstäblich Berge versetzen kann, beginnt sie fleißig zu beten. Was mit einem auf mysteriöse Weise geheilten Vogel beginnt, setzt sich mit Wundern überall in der Stadt fort. Ist Sara etwa eine Wunderheilerin? Das Mädchen verweist zwar auf Gott, doch der überwältigende Ansturm von öffentlichem Interesse fordert bald seinen Tribut von Sara. Wird es ihrer Familie gelingen, ihr "Wundermädchen" zu retten, bevor es zu spät ist?

Als Imam Khaled 2009 von Michael Jacksons Tod erfährt, rast er gegen einen Betonpfeiler. Dann versiegen die Tränen, der Gottesmann fühlt sich leer und ausgebrannt und wird von Visionen geplagt. Seit Kindertagen war der King of Pop sein Idol, das er schließlich wegen der Verachtung des Vaters und aus Liebe zu Allah aus dem Gedächtnis strich. Westliche Musik, Starkult und Glaube lässt sich einfach nicht zusammenbringen. Oder doch? Michael Jackson war in der arabischen Welt genauso beliebt wie im Westen. Den Zeitgeist fing Regisseur Amr Salama mit leiser Ironie ein, ohne seinen traditionsbewussten Landsleuten auf die Füße zu treten. Jacksons Rolle in Khaleds Träumen übernahm dessen Imitator Carlo Riley.

Woody Allen stellt zwei Brüder (Colin Farrell, Ewan McGregor) auf die Probe. Zwei Arbeiterjungs aus London träumen von einer Segeljacht. Tatsächlich kratzen sie das Geld für die „Cassandra’s Dream“ irgendwie zusammen. Leisten können sie sich das Boot aber eigentlich nicht: Automechaniker Terry (Colin Farrell), ein hoffnungsloser Spieler, handelt sich beim Poker 90000 Pfund Schulden ein; sein Bruder Ian (Ewan McGregor) träumt bislang vergeblich von der Karriere als Hotelinvestor. Nun verliebt er sich Hals über Kopf in die schöne Nachwuchsschauspielerin Angela (Hayley Atwell, „Captain America: The First Avenger“) und spielt ihr den reichen Geschäftsmann vor. Zum Glück ist gerade Onkel Howard (Tom Wilkinson) aus Übersee zurückgekehrt. Der würde seinen Neffen selbstverständlich helfen, hat aber selbst gerade fürchterliche Probleme – und fordert von den beiden im Gegenzug eine perfide Gefälligkeit… „Innenleben“, „Match Point“ oder jetzt „Blue Jasmine“: Komödiant Allen ist auch immer wieder ganz ernsthaft. Hier zeigt er einen bitteren Mix aus Moralstück und Krimi.

Football war sein Leben. Als Luke tödlich verunglückt, beschließt sein Bruder Jon (Ryan Merriman) ihn auf dem Platz zu beerben. Kann er die Mannschaft zum Erfolg führen und die trauernde Familie wieder zueinanderbringen? Triumph, Tränen und unerschütterlicher Glaube mit schwülstigem Sound unterlegt.

Biopic über US-Rapper Tupac Shakur, kurz 2Pac, der 1996 im Alter von 25 Jahren erschossen wurde. Die genauen Todesumstände sind bis heute ungeklärt. 140 Minuten nimmt sich Videoregisseur Benny Boom Zeit, um die Geschichte der Raplegende (dargestellt von Newcomer Demetrius Shipp Jr.) nachzuerzählen, der als Sohn einer „Black Panther“-Aktivistin die Generation Hip-Hop mit den Idealen der Bürgerrechtsbewegung infizierte. „All Eyez on Me“ begeht leider den Kardinalfehler des Biopics, möglichst viele Stationen aus Tupacs Leben abzuarbeiten. Der facettenreiche Künstler wird dabei ins Klischeepaket des Gangsterrappers eingeschnürt. Dem ebenso charismatischen wie umstrittenen Hip-Hop-Helden wird diese Darstellung kaum gerecht. Über jede Kritik erhaben ist Hauptdarsteller Shipp Jr., der – ohne jede Schauspielerfahrung – nur wegen seiner Ähnlichkeit mit 2Pac zum Casting ging.

Der Vater prügelt, da nehmen die beiden Brüder Henry (Brady O‘Donnell) und Jacob (Carter O‘Donnell) Reißaus. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der vor langer Zeit verschwundenen Mutter. Nichtsahnend landet die beiden in einem Wald und in den Händen eines tödlichen Satanisten-Kults.

Niemand vermag das unheimliche Wesen zu fassen, das auf wundersame Weise auftaucht und genauso spurlos wieder verschwindet. Selbst die Nationalgarde vermag es nicht mit Hilfe von Panzern das Monster aufzuhalten. Ein Reporter, ein Sheriff, eine Lehrerin und ein exzentrischer Wissenschaftler sind die letzte Hoffnung der Menschheit, um endlich wieder in Frieden leben zu können. Werden sie es schaffen das Monster zu besiegen?

Anthropologe Daninsky (Paul Naschy) begleitet Professor Lacombe auf der Suche nach dem legendären Yeti. Während die Expedition Banditen in die Hände fällt, wird Daninsky durch zwei Kannibalinnen in einen Werwolf verwandelt... Paul Naschy († 2009) spielte die Figur Waldemar Daninsky in insgesamt 13 Filmen.

Halloween in New Salem: Im Radio wird von lokalen Mythen und Gruselgeschichten erzählt. Wie jedes Jahr zu Halloween erzählen Chilly Billy und Paul, DJs des Lokalsenders Psychotronic Radio, wieder blutige Schauergeschichten — und merken nicht, dass sie selbst Teil einer solchen Geschichte sind… Teils sehr blutig, aber nicht wirklich gut. Billy wird gespielt von Slipknot-Sänger Corey Taylor.

Als ihn seine Frau vor die Tür setzt, mietet sich Mark auf der abgelegenen Farm seines alten Kumpels Ian ein. Was er jedoch nicht ahnt: Auf dem Anwesen treiben blutrünstige Hexen (u. a. Jasmin Clark) ihr Unwesen, die es auf das Fleisch junger Männer abgesehen haben… Statt Grusel regiert die Langeweile.

(NZ 1980). Menschenversuche und grausame Morde an Jugendlichen mischen ein Provinznest auf… Schwache Story, aber schön gru- selig umgesetzt.

Korrupte Polizeibeamte sorgen für explosive Action im Drogendezernat von Hongkong. Das Hongkonger Drogendezernat hat alle Hände voll zu tun: Die Beamten Stewart (Jacky Cheung) und Eddie (Donnie Yen) prügeln sich mit Dealern herum. Als sie entdecken, dass einer ihrer Kollegen mit denen gemeinsame Sache macht, zeigen sie ihn bei ihrem Vorgesetzten Mike (Simon Yum) an. Was sie nicht wissen: Auch der steht auf der Lohnliste der Gangsterä.

Die Söldnertruppe der Iron Angels hat Urlaub in Malaysia. Da werden sie von der CIA abkommandiert. Alex’ (Alex Fong) alter Schulfreund Peter King, ein machthungriger Hitler-Fan, will vor Ort die Regierung stürzen und muss aufgehalten werden… Die Kämpfe sind fein, der Plot ist geschmackloser Quatsch.

Harald Schmidt lehrt Thomas Gottschalk, was es heißt, seine Seele dem Privatfernsehen zu verkaufen. Düstere Wolken hängen über Köln, die Domstadt versinkt im Quotentief. Conny Scheffer (Harald Schmidt), Programmchef bei Tele C, rauscht über die Stadtautobahn und flucht: Nie war die „Mick Meyer Show“ geschmackloser als heute Abend, als ein behinderter Sodomist dem Talkmaster (Dieter Pfaff) sein Sexleben schilderte. Da passiert’s: Ein Engel aus dem Autoradio erhellt Connys finstere Gedanken. Moderator Hannes Engel (Thomas Gottschalk) rezitiert Rilke, und Conny ahnt: Dieser Mann wird Tele C vorm Quotenabsturz retten! Nur: Engel findet Fernsehen „scheiße“. Das predigt er auch seiner Freundin Maria (Veronica Ferres). Und zwar so lang, bis die Seriendarstellerin bei Tele C das Handtuch wirft. Conny gelingt dennoch das Kunststück, Engel für sich zu gewinnen. Mithilfe seiner Mitarbeiterin Carla (toll intrigant: Jasmin Tabatabei) baut er den Mann zum Talkmaster auf. Nur zwei Leute können seine große Premiere noch gefährden: Reporter Nowak (Karl Markovics) und Engels langjährige Verehrerin Rose (Sabine Orléans)… Helmut Dietl präsentiert ein groteskes Schreckenskabinett des Privatfernsehens: Quotendruck, Machtmissbrauch, Eitelkeiten und skrupellose Finanziers lassen seine Helden taumeln und ihren letzten Rest an Würde verlieren. Jedes Bild ist ein Klischee, alles ist deftig überzogen, und die Hauptdarsteller schrammen gar nicht so schlecht an der Selbstparodie vorbei.

Vier Gymnasiasten erleben den „Sündenpfuhl“ Prag von der drastischen Seite. Klassenreise in die „Muschi Europas“ – wie geil ist das denn?! Die Kumpels Paul (Tilman Pörzgen), Berny (Chris Tall) und Max („Fack ju Göhte“-Star Max von der Groeben) sind schon ganz heiß auf Paaarty. In Prag angekommen, lässt sich Paul von seinem Schwarm Juli (Lisa Volz) dazu überreden, am Abend ihren autistischen Bruder Magnus (Florian Kroop) zu hüten. Kein Grund, die Nacht im Hotel zu verbringen. Also wird vorgeglüht, dann stürzen sich die drei, mit Magnus im Gepäck, ins Nachtleben. Und die Party wird ein schräger Survivaltrip… Osteuropaklischees und müde Kalauer? Da ist das Abitur aber stark gefährdet! Zur Strafe bitte noch mal genau die Genrevorbilder wie „Superbad“ und „Hangover“ studieren.

Zwei chaotische Kifferkumpel machen pubertären Klamauk. Harold (John Cho), koreanischer Abstammung, und sein indischstämmiger Freund Kumar (Kal Penn) haben schlichte Ziele: Joints bauen, Frauen aufreißen und einfach mal einen Burger essen… Der Film „glänzt“ mit Fäkalzoten und Gettoslang (Synchronstimmen: Oliver Pocher und Rick Kavanian) und ist was für den Dosenbierabend unter Jungs.

Musikkomödie mit ernsten Zwischentönen: Berliner Rapper (Sido, B-Tight) wollen nach oben. Street-Rapper Otis (Sido) formt mit seinem Kumpel Eddy (B-Tight) das Underground-Duo „Blutzbrüdaz“. Ihr im Wohnzimmer zusammengemixtes Tape wird in der Szene ein Hit und lockt Musikmanager Facher (Tim Wilde) an. Der nimmt die beiden für sein Major-Label unter Vertrag und baut die unbedarften Jungs zu Teenie-Stars auf. Während Eddy den Ruhm genießt, schmeißt Otis angewidert hin… Windige Musikmanager, Zitate aus „8 Mile“ und dazu eine Prise Pathos: Produziert u. a. von Fatih Akin und Indie-Legende Klaus Maeck, bedient Regisseur Özgür Yildirim („Chiko“) gängige Showbiz- und Ghettoklischees. Teils lustig, teils selbstironisch und auch in Nebenrollen gut besetzt (u. a. Claudia Eisinger), bleibt die Rapper-Komödie letztlich doch sehr holzschnittartig.

Männer-WG kommt auf die Frau. Nein, nicht die nervige Schwester von Simon! Vergeblich sträubt sich Jacob (Max von Thun) dagegen, dass Merlin (Anja Knauer) den Platz ihres Bruders (Max Giermann) in der Männer-WG einnimmt. Schließlich braucht die knapp vor der Hochzeit entlobte Society-Reporterin eine Bleibe – und etwas gegen Liebeskummer. Der schwule Mitwohni Nuri (Samy Callah) will helfen, und der Frauenheld und Sprühkondom-Erfinder Jacob hat dann doch noch gute Tipps: WG putzen und einen „Trostfick“ suchen… Wackere Darsteller, wenige gute Gags, dazu Peinlichkeiten im „Ballermann“-Stil – wo die ganze Truppe schließlich auch landet.

Stripperin Angie (Caito Aase) ist genervt: Eigentlich hat sie null Bock auf ihren Job, und dann wird sie auch noch von bibeltreuen Moralaposteln beschimpft. Die Schlimmste von denen ist Sally. Doch ausgerechnet mit der muss Angie sich zusammenraufen, als sich tatsächlich die Apokalypse ankündigt.

Weihnachten verbringt die junge Melissa auf dem Landsitz von Tante und Onkel Jekyll. Ingrid säuft, Conrad (Marcelo Arroita-Jáuregui) verbirgt ein schlimmes Geheimnis… Trashprofi Jesús Franco schrieb das Drehbuch zu „Dr. Orloffs Monster“ (Alternativtitel) zusammen mit seiner damaligen Frau Nicole Guettard.

Alternder Hexenmeister gegen Höllenkreatur: Antonio, selbst ernannter Magier, schmort in der Psychiatrie, als seine Tochter Elena (Lorena Vega) von dem Dämon heimgesucht wird, der schon ihre Mutter holte. Antonio bricht aus und muss die entfremdete Tochter überzeugen, die die Kräfte des Vaters für Humbug hält.

Jed kommt nicht über den Tod seiner Frau hinweg. Er leidet an Depressionen, was ihn dazu verleitet, sich auf einen Deal mit dem Kannibalen Lionel (Neal Ward) einzulassen: Jed wird durch den Tod erlöst – und auf dem Weg dorthin eine leckere Mahlzeit abgeben… Coole Ideen, die nicht ganz ausgereift sind.

Um sich von ihrer Fixierung auf Horror-Inhalte zu lösen, nimmt Allison (Dana Christina) an einer „Perdition“ teil, einem 12-stündigen, kommerziellen Horror-Event. Man muss kein Kenner des Genres sein, um mit Allisons Psychiaterin Dr. Sylvia Nichols einer Meinung zu sein: Das ist keine gute Idee.

Edels Sozialdrama über kaputte Typen in einer ebenso kaputten Umwelt. Nach Hubert Selbys verstörendem Roman. Brooklyn, 1952. Das Highway-Schild "Letzte Ausfahrt" zeigt ins Nichts, die Abzweigung führt in einen Abgrund. Ein besseres Symbol für die ausweglose Lage in den schäbigen Straßen Brooklyns gibt es nicht. In einer miesen Kneipe spielen sich unbeschreibliche Tragödien ab. Die giftblonde Hure Tralala (Jennifer Jason Leigh) lockt ihre Freier in den Hinterhalt, um sie von ihren Kumpanen ausrauben zu lassen. Transvestit Georgette wird gedemütigt und gequält. Gewerkschaftssekretär Harry (Stephen Lang) entdeckt seine Homosexualität und gerät darüber ins Straucheln. Gleichzeitig kommt es im Viertel zu einem brutalen Arbeitskampf... Uli Edel ("Christiane F.") machte aus Hubert Selbys schwieriger Romanvorlage einen straffen Film über Gewalt und Amoral, über einen aggressionsgeladenen Elendskosmos, in dem die Lunte schon brennt. Die fantastische Hauptdarstellerin Jennifer Jason Leigh ("Kansas City") gibt dem packenden Drama schauspielerische Größe.

Aus der Nervenheilanstalt entlassen, freundet sich Léon (Francis Huster) auf einer Zugfahrt nach Paris mit dem Bankräuber Micky an. Dann verliebt sich der naive Mann in Mickys Freundin, die Prostituierte Mary (Sophie Marceau). Sehr frei nach Fjodor Dostojewskis Roman „Der Idiot“.

Karatedrama um drei Karateschüler auf der Suche nach dem richtigen Weg. 1932 enteignet die Militärpolizei in Japan viele Kampfsportschulen. Das Dojo von Giryu (Akihito Yagi), Taikan (Tatsuya Naka) und Choei ist auch betroffen. Ihr Meister stirbt darüber, ohne einen Nachfolger zu bestimmen, der den „Kuro-obi“, seinen Gürtel, übernimmt… Ein altmodisch-ruhiger, fast poetischer, trotz Vorhersehbarkeit und Überzeichnung solide erzählter Film, in dem es um die Philosophie des Karate geht. Hier wird nichts vorgegaukelt – keine Stunts, keine Tricks, nur echtes, explosives Karate von Mimen, die es selbst lehren.

Ben Affleck strauchelt als gestresster Yuppie auf dem Selbstfindungstrip. Hollywood-Agent Jack Giamoro (Ben Affleck) steckt in der Midlifecrisis: Die Kunden laufen ihm davon, und seine Model-Frau Nina (Rebecca Romijn, „X-Men 3“) betrügt ihn. Einzig der regelmäßige Besuch eines „Tagebuch-Seminars“ eröffnet ihm neue Perspektiven: Das Aufschreiben der Gedanken hilft ihm dabei, sich seinen Gefühlen, seiner Vergangenheit und seinem Job zu stellen. Doch dann wird Jacks Kladde gestohlen – inklusive aller intimen Geheimnisse seiner Kollegen und der Firma – und landet bei einem Skandalreporter… Mit prominenten Co-Stars wie John Cleese, Bai Ling und Gina Gershon besetzt, inszenierte Mike Binder („An deiner Schulter“) ein lockeres, wenn auch etwas unausgegorenes Porträt der Traumfabrik. Seine melancholischen, durchaus zutreffenden Reflexionen über Macht und Erfolg werden durch Klamauk und Overacting konterkariert.

Komödie nach Jan Weiler: Deutscher heiratet italienische Großfamilie. Jan (Christian Ulmen) und Halbitalienerin Sara Marcipane (Mina Tander) wollen sich das Jawort geben. Der zukünftige Schwiegerpapa Antonio (Lino Banfi) ordnet aber ultimativ an: Geheiratet wird in Süditalien! Bangen Herzens macht sich Jan zusammen mit der Marcipane-Sippe auf den Weg. Hinter dem Brenner warten Hektik, Herzlichkeit, Pasta und Zoff – und viel mediterrane Lebensart, mit der der muffelige Deutsche etwas fremdelt… Wenn Teutonen Amore machen: 1,3 Mio. Zuschauer lockte die charmante Kulturschockkomödie ins Kino. Für das Drehbuch wob Autor Weiler die Episoden seines Bestsellers in eine durchgehende Handlung. Der lockere Spaß machte Christian Ulmen („Dr. Psycho“) endgültig zu einer Art Volksschauspieler.

Eine Wahrsagerin versüßt einem todgeweihten Computer-Spezialisten den vorzeitigen Lebensabend. Sophie Marceau legte mit Andrzej Zulawskis Erotikmelodram den Grundstein für ihr Image als Sexsymbol. Der Informatiker Lucas (Jacques Dutronc) und die Wahrsagerin Blanche (Sophie Marceau) erleben eine leidenschaftliche Liebesbeziehung. Das Glück ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn Lucas hat einen Gehirntumor und nur noch wenige Tage zu leben. Durch die Hauptrolle im Erotikmelodram ihres Lebensgefährten Andrzej Zulawski (“Die öffentliche Frau“) mutierte Sophie Marceau vom Teenie-Star aus “La Boum - Die Fete“ zum Sexsymbol. Zuletzt war die 30-jährige Französin als hochgeschlossene “Anna Karenina“ in der gleichnamigen Tolstoi-Verfilmung im Kino zu sehen.

Edels Sozialdrama über kaputte Typen in einer ebenso kaputten Umwelt. Nach Hubert Selbys verstörendem Roman. Brooklyn, 1952. Das Highway-Schild "Letzte Ausfahrt" zeigt ins Nichts, die Abzweigung führt in einen Abgrund. Ein besseres Symbol für die ausweglose Lage in den schäbigen Straßen Brooklyns gibt es nicht. In einer miesen Kneipe spielen sich unbeschreibliche Tragödien ab. Die giftblonde Hure Tralala (Jennifer Jason Leigh) lockt ihre Freier in den Hinterhalt, um sie von ihren Kumpanen ausrauben zu lassen. Transvestit Georgette wird gedemütigt und gequält. Gewerkschaftssekretär Harry (Stephen Lang) entdeckt seine Homosexualität und gerät darüber ins Straucheln. Gleichzeitig kommt es im Viertel zu einem brutalen Arbeitskampf... Uli Edel ("Christiane F.") machte aus Hubert Selbys schwieriger Romanvorlage einen straffen Film über Gewalt und Amoral, über einen aggressionsgeladenen Elendskosmos, in dem die Lunte schon brennt. Die fantastische Hauptdarstellerin Jennifer Jason Leigh ("Kansas City") gibt dem packenden Drama schauspielerische Größe.

Aus der Nervenheilanstalt entlassen, freundet sich Léon (Francis Huster) auf einer Zugfahrt nach Paris mit dem Bankräuber Micky an. Dann verliebt sich der naive Mann in Mickys Freundin, die Prostituierte Mary (Sophie Marceau). Sehr frei nach Fjodor Dostojewskis Roman „Der Idiot“.

VHS-Sammler Ennio Midena war einst stolzer Besitzer der beliebtesten Videothek Schwedens. Mittlerweile ist er pleite und ständig besoffen. Seine Aussichten ändern sich schlagartig, als er die vereinsamte Simone kennenlernt, die wie er zu viel trinkt. Über sie gelangt Ennio an eine seltene VHS-Kassette von Lucio Fulcis „Zombi 2“ (1979). Die will ihm ein mysteriöser Fremder nun für 10 000 Euro abkaufen. Doch dann klaut jemand das Tape wenige Tage vor der Übergabe spurlos, und Ennio bleibt nicht viel Zeit, es wiederzufinden. Regisseur Söderström gelang mit seinem Debütfilm ein optisch geschmeidiger Retro-Trip über zwei Individuen, die in den 80er-Jahren stecken geblieben sind.

Journalistisch begleitet und unterstützt von der liberalen Reporterin With (Lina Esco, auch Regie), hält eine Gruppe radikaler Feministinnen mit blanken Busen der prüden US-Gesellschaft den Spiegel vor. Nach der gleichnamigen Kampagne von 2012, die ihrerseits von Esco losgetreten wurde.

Horror nach „The Ordeals in the Witch House“ vom legendären H. P. Lovecraft. Robert sucht den Bruder und landet im Dorfe Greymarsh. Dort feiert man grad den Jahrestag einer Hexenverbrennung… Blau angepinselt (!) spielt Kultstar Barbara Steele die Hexe; der 81-jährige Karloff („Frankenstein“) holte sich beim Dreh eine Erkältung, die zu seinem Tod führte; dazu Christopher Lee („Dracula“) und putzige SM-Boys in der Satanisten-Folterkammer – Junge, Junge.

Lange Abende in der Firma, Geflüster am Telefon, gereizte Antworten: Esther (Marina Esteve) ist sich sicher, dass ihr Mann Robert (Paco Manzanedo) eine Affäre hat. Und hat keine Ahnung, welch blutiges Hobby er pflegt… Inhaltlich Dutzendware, wenn auch mit passablen Kameraperspektiven.

Kalter Entzug in einer einsamen Waldhütte. Abigails Drogensucht wird zu ihrem geringsten Problem, als drei in einem inzwischen stillgelegten Geheimlabor entwickelte Mensch-Maus-Hybride angreifen… Trash ohne Spannung. Der Titel spielt auf den gleichnamigen Kinderreim von Thomas Ravenscroft an.

Ein britischer Kommandotrupp unter Führung des US-Offiziers Kaminski (Ed Westwick) versucht im Winter 1943, in Polen den Atomwissenschaftler Dr. Fabien und seine Familie aus den Fängen der Nazis zu befreien. Ziel der Nazis: Sie wollen eine nukleare Superwaffe entwickeln. Der Einsatz gelingt schließlich, aber dann tauchen neue Schwierigkeiten auf… Kriegsfilm des Regisseurs Anders Banke, der in seinem Film auf viele Schießereien setzt. Oftmals ist es schwer, Nazis, Russen und die polnischen Widerstandskämpfer auseinanderzuhalten. Ein Film mit historischem Bezug, der jedoch nicht beeindruckt.

Soldat George (George Tchortov) jagt Menschen mit Superkräften, sie gelten als Gefahr. Die junge Mutantin Anna soll nun aber helfen, einen Serienkiller zu fassen, der ebenfalls über besondere Fähigkeiten verfügt… James Mark, Regisseur dieses „X-Men“-Abklatschs, ist von Haus aus Stuntman.

China zur Ming-Dynastie: Der sterbende Abt eines Klosters sucht einen Nachfolger. Als Berater lädt er Kaufmann Wen (Yueh Sun), General Wang und den Gelehrten Wu zu sich ein. Doch seine Gäste verfolgen dort eigene Pläne… King Hu („Ein Hauch von Zen“), Meister des Wuxia-Kinos, überzeugt mit wunderschönen Bildern und einer spannenden Story um Gier und Intrigen.

Ein Virus hat Milliarden Menschen in blutrünstige Zombies verwandelt. Captain Walker (Dolph Lundgren) und seine Spezialeinheit werden losgeschickt, um Wissenschaftler zu retten, die ein Gegenmittel entwickelt haben. — Der Low-Budget-Actioner beruht auf dem gleichnamigen Handy-Game.

Sylvia (Milena Gorum) und Rose (Alice Tantayanon) haben sich während einer Zombieapokalypse in einem tropischen Luxusressort verschanzt. Dort kommen sich die beiden Überlebenden näher. Doch dann stürmen die Untoten ein. Zunächst schwülstige lesbische Liebesszenen, dann öde Action.

25 Jahre saß Antonio (Fernando Acaso) wegen Mordes an seiner Frau ab. Wieder frei, will der Sadist seinen teuflischen Plan, die Welt vom Abschaum zu befreien, in die Tat umsetzen. In einem heruntergekommenen Hotel quält er seine Opfer… Kettensägenmassaker gibt’s viele, dieses gehört zu den miesesten.

Vier verklemmte, bibeltreue Youngsters entfesseln in dem Kleinstadtkino, in dem sie jobben, eine blutrünstige Sexdämonin. Die macht sich deren heimliche Sehnsüchte zunutze… Kindische Gags und wenig Überraschendes. Schlüpfriger als der Titel wird’s nicht.

25 Jahre saß Antonio (Fernando Acaso) wegen Mordes an seiner Frau ab. Wieder frei, will der Sadist seinen teuflischen Plan, die Welt vom Abschaum zu befreien, in die Tat umsetzen. In einem heruntergekommenen Hotel quält er seine Opfer… Kettensägenmassaker gibt’s viele, dieses gehört zu den miesesten.

Die Flucht der Knastband "Bandits" (u. a. Nicolette Krebitz, Katja Riemann, Jasmin Tabatabai) gerät zum Medienereignis. Hinter tristen Gefängnismauern raufen sich Emma (Katja Riemann), Angel (Nicolette Krebitz), Luna (Jasmin Tabatabai) und Marie (Jutta Hoffmann) zur Knastband „Bandits“ zusammen. Auf dem Weg zu einem Gig knallen sie ihren Aufpassern eine vor den Latz und hauen ab. Das weckt den Jagdtrieb von Macho-Cop Schwarz (Hannes Jaenicke). Mit seinen beiden Mitarbeitern (Andrea Sawatzki und der am 14.11.2001 gestorbene Oliver Hasenfratz) hetzt er die Mädels durchs Land. Weil Musikmanager Gold (Peter Sattmann) bereits eine CD der „bandits“ veröffentlicht hat, gerät die Flucht der exzentrischen Frauen zum Medienhappening. Der Fanclub der kriminellen Goldkehlchen wird immer größer… Nach „Abgeschminkt!“ war „Bandits“ Katja von Garniers zweite Regiearbeit. Dass Milos Formans Hippie-Epos „Hair“ zu ihren Lieblingsfilmen gehört, ist nicht zu übersehen. Es gibt viel Musik (der Soundtrack wurde zum Hit) und viel Dramatisches, wenn auch mit kleinen Schwächen.

Asa Butterfield („Sex Education“) lernt das laute Teenie-Leben außerhalb des retro-futuristischen Hauses seiner Großmutter kennen. Der Besuch einer kirchlichen Jugendgruppe in seinem ungewöhnlichen Zuhause bringt das Leben von Sebastian Prendergast durcheinander: Seit dem Tod seiner Eltern wächst der zurückhaltende Teenager bei seiner Großmutter in einem retro-futuristischen Kuppelhaus im Wald auf, das von US-Visionär Richard Buckminster Fuller entworfen wurde. Früh bringt sie ihrem Enkel im Heimunterricht die Werte ihres Helden bei. Als Sebastians Großmutter jedoch bei einer Gästetour zusammenbricht, ist er erstmals auf sich gestellt. Durch die Begegnung mit dem herzkranken Rebellen Jared und dessen zynischer Schwester Meredith begreift Sebastian, dass er in einem Gefängnis lebt. Zu lange war er von Gleichaltrigen abgeschottet. Während Jared ihm die Liebe zu Punkrock beibringt, weckt Meredith noch andere Gefühle… Das berührende Coming-of-Age-Drama basiert auf dem Debütroman von Peter Bognanni. Asa Butterfield („Hugo Cabret“) spielt den sensiblen Sebastian, der die Freiheit entdeckt und endlich seinen Gefühlen freien Lauf lässt. Dessen rebellischer Gegenpart Jared wird von Alex Wolff („Old“) verkörpert, der seinem Schauspielkollegen, wie im Film, wirklich das Bass-Spielen beibrachte. Neben der von Rob Simonsen („The Whale“) komponierten Filmmusik, sind auch Songs von Punkbands wie Black Flag und The Stranglers zu hören.

Aus Turbo wird Nitro: Die fünf Oberprolls um Barrie und Richard tun sich mit dem Erzfeind aus Schijndel gegen Zombies aus dem angrenzenden Friesland zusammen. In der Fortsetzung des holländischen Kinohits "New Kids Turbo" rüttelt das Regie-Gespann Steffen Haars und Flip van der Kuil nicht am Erfolgsrezept: Richard, Robbie, Rikkert, Barrie und Gerrie prollen sich immer noch ohne Arbeit und Anstand durch den Alltag in der niederländischen Provinz. Bei einem Fußballspiel ihrer Dorfmannschaft geraten sie mit den Fans des Gegners aneinander, was zu immer neuen wilden Kloppereien, tölpelhaften Autorennen und verbalen Scharmützeln führt, bis ein Meteoriteneinschlag eine Zombie-Invasion (!) auslöst und sich die Dorfdeppen gegen die Untoten verbrüdern müssen... Der handwerklich erstaunlich hochwertige Splatter-Ulk erinnert an „Shaun of the Dead“, ansonsten verstoßen die Macher mit ihrer krassen Kalauerrevue wieder konsequent gegen jede mögliche Moral und gute Sitte. Ohne sich dabei, und das macht den Unterschied, über das prollige Personal zu erheben oder lustig zu machen. Wie viel satirisches Hirn man diesem Irrsinns-Mix aus "Three Stooges", "Flodder" und dem Cocktail aus Blut, Schweiß und Sperma unterstellt, sei jedem selbst überlassen, eine gewisse - wenn auch grobschlächtige - Herzlichkeit hat er auf jeden Fall.

In dieser Prollkomödie aus den Niederlanden probt die Unterschicht den Aufstand, Junge. Nein, wahrscheinlich ist dieser Film nichts für Sie. Sein Humor – da machen wir uns nichts vor – ist so schwer vermittelbar wie die fünf Protagonisten: obszön, drastisch und geschmacklos. Die dünne Geschichte ist schnell erzählt. Im niederländischen Dorf Maaskantje folgen durch die Errungenschaften der Zivilisation nur unzureichend eingehegte Vollpfosten ihren Trieben, werden darüber arbeitslos, können von ihrer „Stütze“ die Dosenbier- und Tankrechnung nicht mehr begleichen, geben dem zuständigen Sachbearbeiter eine aufs Maul und beschließen, als ihnen das Arbeitslosengeld ganz gestrichen wird, „jetzt gar nichts mehr zu bezahlen“, – was wiederum Medien, Polizei und die Politik auf den Plan ruft. Als die absurde Groteske unsere Kinocharts stürmte und eine halbe Million Besucher anlockte, war das ein Schock: Der Erfolg der anarchischen Web- und TV-Sketchserie war weithin unbemerkt geblieben. Mit den „voll normaaalen“ deutschen Prollkomödien hat dieser ätzende Eurotrash im 80er-Look – mit Vokuhila-Frisuren und, äh, Schnellfickerhosen – wenig gemein. Dass es sich dabei um eine radikale, hochironische Gesellschaftssatire handelt, geht im ausgestellten Stumpfsinn aber leicht unter. Allein die schräge Synchro durch die niederländischen Darsteller sorgt schon für einige Komik.

Erotikkomödie von Doris Dörrie nach dem Roman von Alberto Moravia. An seinem 35. Geburtstag erlebt der Brooklyner Architekt Bert (Griffin Dunne, “Who’s That Girl“) das Unvorstellbare: Sein Schwanz beginnt zu sprechen (Stimme: “Männer“-Mann Heiner Lauterbach). Der beredte Schniedelwutz macht aus Bert einen bewegten Mann: Er läßt Ehefrau Annette (Ellen Greene, “Der kleine Horrorladen“) links liegen und geht auf die Pirsch. Nicht nur seine Karrierepläne geraten durcheinander... Die Crux des Films: Es wird nie ganz klar, wie und weshalb Berts “bestes Stück“ überhaupt das Wort ergreift. Trotz einiger solider Gags bleibt die Sex-Farce von Doris Dörrie (“Männer“, “Keiner liebt mich“) ziemlich schlapp. Die Kritiker erklärten den heimlichen Hauptdarsteller zum Einfaltspinsel, das große Publikum blieb aus.

Das Regiedebüt von Ryan Phillippe („Eiskalte Engel“, „Studio 54“). Für Schauspieler Reagan Pearce (Phillippe) läuft es schon länger nicht mehr. Um den Karriereknick zu überbrücken, sagt er bei einer Low-Budget-Produktion in Louisiana zu. Am Set erscheint er aber nicht. Unter dem Vorwand, ihn zum Dreh zu fahren, verschleppen ihn zwei Männer in eine Hütte im Sumpf. Der Ältere schlägt ihn erst bewusstlos, zertrümmert dann seine Hand. Pearce hat keine Ahnung, was die beiden von ihm wollen… Phillippe, der auch am Skript mitschrieb, schwebte ein satirischer Blick auf Hollywood vor. Doch in der wenig inspirierten Inszenierung sind die Seitenhiebe aufs Filmbiz, Social Media und Fankult eher harmlos. Dafür fallen die eruptiven Gewaltszenen umso heftiger aus.

Abenteuerromanze mit Tom Selleck. Als Besitzer des einzigen Doppeldeckers in Istanbul kann nur der rauhbeinige Flieger Patrick O'Malley (Tom Selleck) der widerborstigen, wenn auch attraktiven Eve Tozer (Bess Armstrong) helfen. Sie muss binnen zwölf Tagen ihren Vater finden, ansonsten fällt dessen Vermögen an seinen Geschäftspartner und das wäre das Aus für Eve und ihr kostspieliges Luxusleben. Ein abenteuerlicher Trip um den halben Erdball bis nach China beginnt. Regisseur Brian G. Hutton plante eine Abenteuerkomödie im Stil von «African Queen», doch dazu sind die Dialoge zu saft- und kraftlos. Tragischerweise forderten die Dreharbeiten für die beeindruckenden Actionszenen in der Luft drei Tote.

Politdrama über die erste Generation der RAF-Terroristen. Aus Protestaktionen gegen den Vietnamkrieg wird der bewaffnete Untergrundkampf: In den 70er-Jahren führt die Rote Armee Fraktion ihren Guerillakrieg gegen den US-Imperialismus und den „faschistischen Polizeistaat“ BRD. Der Thriller verfolgt den Weg der führenden Köpfe – Andreas Baader (Moritz Bleibtreu), Gudrun Ensslin (Johanna Wokalek) und Ulrike Meinhof (Martina Gedeck) – in Fanatismus und Realitätsverlust. Basierend auf Stefan Austs Standardwerk „Der Baader Meinhof Komplex“ hat Bernd Eichinger ein historisch penibel korrektes, dichtes Drehbuch geschrieben, das Uli Edel mit großartigen Schauspielern umgesetzt hat. Zehn Jahre RAF sind dennoch fast zu viel Stoff für zweieinhalb Kinostunden. Zum Ende des intensiven und actionsatten Dramas wird der Film unter der Last zu vieler Ereignisse und Stationen etwas kurzatmig.

Dieser Film erzählt die Geschichte der Nonne Helena Studler, die während der deutschen Besetzung durch die Nationalsozialisten im französischen Metz nicht nur Tausende Flüchtlinge unterstützte, sondern auch vielen dieser Flüchtlinge in die Freiheit verhalf. Gemeinsam mit der Résistance schuf sie ein "Netz der Freiheit" für 2.000 Menschen, das den Unterschied zwischen Tod und Leben darstellte. Mit Witz und Schläue schafft es die Nonne, immer mehr Menschen zu retten, bis ihr die Nationalsozialisten auf die Spur kommen und sie selbst fliehen muss. Doch auch im Untergrund ist sie noch aktiv und organisiert die dramatische Flucht eines Résistance-Generals der später Präsident von Frankreich werden sollte: Francois Mitterrand.

Revuedrama vom „Die Kinder des Monsieur Mathieu“-Team. Im Paris der 30er toben Kämpfe zwischen „Roten“ (u. a. Clovis Cornillac) und Nationalisten. Derweil kämpft Bühnenarbeiter Pigoil (Gérard Jugnot) um das Sorgerecht für seinen Sohn und den Erfolg einer Revue, mit der er und die Kollegen (u. a. Kad Merad, „Willkommen bei den Sch’tis“) ihr marodes Theater retten wollen… Herrliche Kulissen, Oscar-nominierte Musik und ein tolles Ensemble verleihen der teils tragischen Story wehmütig-milden Glanz. Als alter Komponist: Pierre „Der große Blonde“ Richard.

Männer-WG kommt auf die Frau. Nein, nicht die nervige Schwester von Simon! Vergeblich sträubt sich Jacob (Max von Thun) dagegen, dass Merlin (Anja Knauer) den Platz ihres Bruders (Max Giermann) in der Männer-WG einnimmt. Schließlich braucht die knapp vor der Hochzeit entlobte Society-Reporterin eine Bleibe – und etwas gegen Liebeskummer. Der schwule Mitwohni Nuri (Samy Callah) will helfen, und der Frauenheld und Sprühkondom-Erfinder Jacob hat dann doch noch gute Tipps: WG putzen und einen „Trostfick“ suchen… Wackere Darsteller, wenige gute Gags, dazu Peinlichkeiten im „Ballermann“-Stil – wo die ganze Truppe schließlich auch landet.

Eine brasilianische Familie auf dem Lande. Der Vater (Samir Hauaji) missbraucht einen der Söhne, zwingt ihn, einen Mann zu töten, den die Familie isst. Die Mutter ist eine religiöse Fanatikerin. Der Sohn entführt seine erste Liebe. In drei Kapitel unterteilter Psycho-Horror-Trip mit roher Bildsprache.

„Rotkäppchen“ in ungewohnt blutiger Fassung: Die zwölfjährige Jenny McKenzie hatte bislang keine schöne Kindheit, wie sie selbst berichtet. Gemeinsam mit ihrem als Wolf maskierten, wortlosen Freund George macht sie sich auf den Weg durch Rom, um alle zu töten, die es ihrer Meinung nach verdienen.

Ein psychopathischer Killer hat es auf sexy High-School-Girls abgesehen. Ein Killer mordet sich durchs örtliche Cheerleader-Team. Ist es der verklemmte Fotograf, der die Mädchen heimlich in der Umkleidekabine beobachtet? Während Vicky (Terrie Godfrey), Judy (Sueanne Seamens) und Quarterback Jeff (Kevin Kindlin) um Nicole trauern, hat der Mörder schon die Nächste im Visier.

Komödie über Fantasien spätpubertierender Spieletester. Produzent: Adam Sandler. Spieletester Alex (Allen Covert, auch Co-Autor) fliegt wegen Mietschulden raus. Beim infantilen Kollegen Jeff, der noch im Kinderzimmer wohnt, findet er Unterschlupf – bis Alex von Jeffs Mutter beim Onanieren erwischt wird. Das spricht sich rum in der Firma. Alex bleibt jetzt nur noch, in die Dreier-WG seiner Oma zu ziehen. Vor den Kollegen prahlt Alex, er wohne bei drei Nymphomaninnen. Jeff kapiert den Schwindel nicht wirklich: „Dir vor meiner Mom einen abzuschütteln, ist heftig, aber deine Großmutter und ihre alten Freundinnen flachzulegen, das ist echt ganz großes Kino!“ Für eine Teenie-Klamotte sind die Figuren zu alt, so wirken die flachen Späße und Kiffereien noch überflüssiger. Stärken hat der Film in seinen satirischen Momenten – vor allem, wenn er sich in die Berufswelt der Spieleentwickler begibt und herrlich gestörte Charaktere entdeckt.

Parodie auf Filme von A bis Z: total hirnlos. Heiliger Kristallschädel: 10.000 v. Chr. prophezeit Amy Winehouse den Weltuntergang – für den Tag im Jahr 2008, als Will (Matt Lanter) aus einem Albtraum erwacht. Eigentlich will er zu seinem 25. Geburtstag eine „Sweet Sixteen“-Party geben. Doch dann bebt die Erde, Hanna Montana wird vom Meteoriten erschlagen, und Wills Freundin erlebt nachts im Museum ihr blaues Wunder… Auf Pipi-Kacka-Niveau verhohnepipelt der Film Kinoerfolge wie „The Day After Tomorrow“, „Verwünscht“ oder „Juno“. Nur ganz, ganz selten blitzt Satire auf. Und die Amy-Winehouse-Gags gehen inzwischen natürlich gar nicht mehr.

Crystal (Strip-Tänzerin Chesty Morgan) hört am Telefon die Ermordung ihres Gangster-Freunds mit an. Sie plant einen Vergeltungsschlag und verfolgt die Gauner in die Erotik-Schuppen von Las Vegas… Schrilles Softporno-Artefakt. Teil 2 läuft im Anschluss.

Drei Außenseiter verduften nach Italien. Er schneidet plötzlich Grimassen und flucht obszön, nach ein paar Sekunden ist alles vorbei: Vincent (Florian David Fitz) leidet unter dem Tourette-Syndrom. Nach dem Tod der Mutter steckt der Vater (Heino Ferch) ihn in eine Klinik. Doch Vincent will Mutters Asche ins Meer streuen. Im geklauten Auto sitzen auch die magersüchtige Marie (Karoline Herfurth) und Zwangsneurotiker Alex (Johannes Allmayer). Vincents Vater und die Psychologin Dr. Rose (Katharina Müller-Elmau) nehmen die Verfolgung auf… Hauptdarsteller und Autor Fitz wollte „den Ton zwischen Komik und bitterer Realität“ treffen – das ist ihm, Regisseur Ralf Huettner und dem sympathischen Ensemble perfekt gelungen. Hier hat jeder einen Tick, die Botschaft lautet: Lebe damit, arbeite dran, und gib nicht immer den anderen die Schuld.

David ist ein ganz normaler Teenager, dessen Leben sich völlig ändert, als sich seine leibliche Mutter meldet, um ihn kennenzulernen. Dass der Junge adoptiert wurde, wussten selbst seine engsten Freunde nicht. Doch nun kommen all die Dinge auf den Tisch: Warum seine Adoptiveltern ihn unbedingt adoptieren wollten, was ihr Sohn ihnen bedeutet, wie der Junge damit umgeht, adoptiert worden zu sein, und natürlich, was damals geschehen sein muss, damit eine Mutter ihr Kind weggibt. Dann geschieht plötzlich Erstaunliches.

…verheißen fünf Reisenden ein grausames Schicksal. In diesem Gruselthriller von 1964 spielen Peter Cushing und der damalige Nachwuchsstar Donald Sutherland. Auf einer Bahnfahrt von London nach Bradley liest Dr. Sandor Schreck (Peter Cushing) seinen Mitreisenden die Zukunft aus Karten. So gerät die langatmige Fahrt schnell zu einem fantastischen Horrortrip: Von blutrünstigen Werwölfen, gräuslichen Schlingpflanzen, den Rachegöttern einer exotischen Voodoo-Sekte und Vampiren ist in Schrecks Weissagungen die Rede. Und von einer abgeschlagenen Hand, die ruhelos den Kunstkritiker Franklin Marsh (Christopher Lee) verfolgt, bis er den Tod als Erlöser begrüßt. Apropos Tod: Alle Männer werden bitter bereuen, ihr Schicksal herausgefordert zu haben… Dieser fünfteilige Episoden-Schocker führt die Grusel-Routiniers Peter Cushing, der als "Dr. Frankenstein" zum Star wurde, und den Parade-Dracula Christopher Lee zusammen. In einer Nebenrolle, die so damals unbedeutend erschien, dass sie nicht einmal im Filmprogramm Aufnahme fand, lässt Jungschauspieler Donald Sutherland ahnen, zu welchen darstellerischen Höhenflügen er noch ansetzen würde.

In den 1930er-Jahren entvölkerte die von Sowjet-Diktator Stalin verursachte Hungersnot ganze Landstriche der Ukraine. Es kam zu vielen Fällen von Kannibalismus. Als ein amerikanisches Fernsehteam die damaligen Geschehnisse dokumentieren will, erleben sie bald selbst das Grauen.

Mit ihrem Freund John (Jake Horowitz) reist die blinde Rebecca (Clair Westenberg) zu ihrem geerbten Schloss in Albanien. Schnell wird den beiden klar, dass in dem Gemäuer ein blutrünstiges Monster haust… Nach 1995 bereits die zweite Verfilmung der Kurzgeschichte von Howard P. Lovecraft.

Found-Footage-Horror. Drei junge Leute erkunden eine unheimliche Wasserburg. Als Student der Anthropologie interessiert sich Markus (Matthias Dietrich) für Mythen und Aberglaube. So schleppt er Freundin Rebecca (Liv Lisa Fries, „Heil“) und Kumpel Lukas (Henning Nöhren) zu einer entlegenen Burg, in der es angeblich spuken soll. Mit Kameras im Gepäck gehen sie auf einen Erkundungstrip, der sich schnell in einen Albtraum verwandelt. Im Found-Footage-Stil à la „Blair Witch“ gedrehter Low-Budget-Grusler, der das Genre nicht neu erfindet, aber zum Fürchten ist. In Ermangelung eines Verleihs hatte Regisseur Grieco sein Werk selbst über eine effektive Facebook-Kampagne vermarktet.

Horrorkomödie mit Peter Dinklage. Live-Rollenspieler beschwören einen echten Dämon. Ein sonniges Wochenende: Der Wald steckt voller LARP-Fans, die dort die epische Schlacht um Evermore schlagen. Auch die Kumpels Hung („Game of Thrones“-Star Dinklage), Eric (Steve Zahn) und Joe (Ryan Kwanten aus „True Blood“) erwarten dort mittelalterliche Abenteuer. Gemeinsam mit sexy Kriegerin Gwen (Summer Glau, „Firefly“) beschwören sie einen Dämon. Doch sie ahnen nicht, dass ihr Zauberbuch aus dem Internet furchtbar echt ist. Und so erscheint ein sexhungriger Succubus. Erstaunlicherweise sieht der aus wie Joes zickige Exfreundin Beth… Joe Lynch („Chillerama“, „Wrong Turn 2“) brachte den Film nur unter Querelen zu Ende. Vielleicht ahnte er früh, wie langweilig der Mummenschanz aus billigen Splattereffekten und pubertären Gags geraten ist.

Ethnische Spannungen in der polnisch-ukrainischen Grenzregion eskalieren, als 1941 die Nazis einfallen. Auch Zosias (Michalina Łabacz) und Petros (Wasyl Wasyłyk) Liebe findet kein gutes Ende… Neutrale Aufarbeitung der Massaker von Wolhynien und Ostgalizien.

Sein ganzes Leben hat Schwertkämpfer Li Mu Ran damit verbracht, seine Künstle zu perfektionieren. Jetzt will er sich dem legendären Meister Hua Qian Shu stellen und ihn zum Duell herausfordern. Auf seiner Odyssee rettet er der schönen Ying Zhi das Leben und ahnt nicht, dass sie die Tochter von Hua ist. Außerdem begegnet er seiner alten Jugendliebe Xiao Yu, die mittlerweile den zwielichtigen Lien Huan geheiratet hat. Lien folgt seiner eigenen Agenda: Er will Hua ein sagenumwobenes Schwert abnehmen und Li dafür als Bauernopfer einsetzen. Da hat er die Rechnung ohne den motivierten Kämpfer gemacht… Großartig, wie hier philosophische Poesie und akrobatische Kampfkunst miteinander verflochten werden. Das finale Duell war seinerzeit bahnbrechend und setzte im Hongkonger Kino neue Action-Maßstäbe.

Die zweite Gruselkrimiparodie auf Edgar Wallace und Co. – mit Prominenz auch in kleinsten Rollen. Drei Jahre nachdem die Inspektoren Very Long (Bastian Pastewka) und Even Longer (Oliver Kalkofe) den Wixxer gefasst haben, setzt ein neuer Superschurke die Totenkopfmaske auf. Auf seiner Todesliste steht auch Victoria (Christiane Paul), die Tochter des ehemaligen Scotland-Yard-Chefs Dickham (Joachim Fuchsberger). Die ersten Ermittlungen führen ins Kloster St. Vokuhila… Auch ohne Kenntnis der zitierten und parodierten Filme gibt es mindestens drei Gründe, hier Spaß zu haben: die vermutlich einzige und somit rasanteste Treppenlift-Verfolgungsjagd der Filmgeschichte, „Stromberg“ Christoph Maria Herbst als Irrenhausleiter Adolf Hatler sowie ein bemerkenswerter Werbeblock, der nicht vom Sender stammt.

Thriller um einen Anwalt, der einen Firmenskandal aufdeckt. George Clooney spielt Poker – es ist kein Zufall, dass Tony Gilroys gelungenes Regiedebüt so beginnt. Zum einen passt es symbolisch gut zu seiner Rolle, zum anderen macht der smarte „Ocean’s Eleven“-Star eine verdammt gute Figur am Spieltisch. Clooney ist Michael Clayton, desillusionierter Anwalt in einer großen Kanzlei, der von deren Boss Marty Bach (Sydney Pollack) als Mann fürs Grobe eingesetzt wird. „Sie vollbringen Wunder, hat man uns gesagt“, meint ein Mandant. „Wunder gibt’s nicht, ich bin der Ausputzer“, entgegnet Clayton. Jetzt soll er sich um einen der ihren kümmern: Arthur Edens (Tom Wilkinson), Prozessbevollmächtigter der Kanzlei, ist bei einer Anhörung zur Sammelklage gegen einen großen Pharmakonzern ausgerastet. Die eiskalte Konzernanwältin Karen Crowder (Tilda Swinton) will die Sache unter den Teppich kehren. Doch Clayton kommt hinter die Machenschaften. Knochentrockener, aber packender Wirtschafts- und Justizthriller mit kritischem Blickwinkel und exorbitant guter Besetzung, vom Autor aller „Bourne“-Drehbücher.

Tot? Fast! Stephen Rea steckt schwer verletzt in der Windschutzscheibe fest, und Mena Suvari braucht dringend einen Plan. Rabenschwarzer Tag für Thomas. Er hat Job und Wohnung verloren, selbst auf der Parkbank darf er nicht übernachten. Doch es kommt noch dicker. Altenpflegerin Brandi, die zuvor mächtig gefeiert hat und sich auf dem Heimweg befindet, fährt ihn zugedröhnt über den Haufen. Im Schock begeht sie Fahrerflucht — samt Thomas’ Leiche, die in der Windschutzscheibe klemmt. Böses Erwachen in Brandis Garage: Thomas hat überlebt, ist schwer verletzt und stinksauer. Der Einzige, den Brandi um Hilfe bitten kann, ist ihr Dealer und Lover Rashid. Für beide wird’s brenzlig, als Thomas sich aus der Windschutzscheibe befreien kann… Letzter Film des 2020 verstorbenen „Re-Animator“-Machers Stuart Gordon nach einer wahren Begebenheit. Die Texanerin Chante Jawan Mallard wurde zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie 2001 den obdachlosen Gregory Biggs überfuhr und ohne Hilfeleistung in der Windschutzscheibe ihres Wagens sterben ließ. In Gordons Low-Budget-Thriller, beschränkt auf wenige Schauplätze und eine überschaubare Zahl an Protagonisten, kippt der Vorfall aus Gründen der Dramaturgie ins Absurde. Längen bleiben nicht aus, aber Stephen Rea, der weite Teile des Films im Glas steckt, macht das Beste aus seinen eingeschränkten Möglichkeiten — flankiert von einer hysterischen Mena Suvari.

Die Gebrüder Owen und Oswald Watson haben die schlechte Angewohnheit, Reisende zu schlachten, die der Zufall oder das Pech in ihre Gegend verschlagen. Dadurch kommt es immer wieder zu unschönen Todesfällen. Diesem Schicksal glaubt sich Mike (James Hicks) entziehen zu können. Schauen wir mal.